Facts & Fiction

Ok, Facts gibts nicht mehr. Aber mich gibts noch! Da sind wir nun quitt. Eigentlich kann ich mich ja nicht beklagen. Ich habe jetzt viele interessante Geschichten zu erzählen, zum Beispiel wie ich einmal von Facts gefeuert und per sofort freigestellt wurde. Hat schliesslich nicht jede erlebt. Gegen meinen damaligen Chef hege ich deswegen keinen Groll.

Da ich schwanger war, wurde es eine teure Sache für das Lohnbüro. Und meine Freunde bewunderten mich sowieso: Dafür, dass ich mich in die Mainstream-Höhle Weiterlesen...

Mutter Courage

Was sind Männer doch für Helden! Oder Ritter (der Strasse), Beizenkönig, Medienzar, Radiopirat, Meister, Führer, Winner, Leader, Player, Boss. Über so viel Kühnheit und Siegeslust können wir Frauen nur staunen. Wir sind vielleicht mal eine (eiserne) Lady, häufig Miss (also Frölein), und meistens Mutter: Puffmutter, Schlummermutter, Landesmutter. Wir strotzen wohl irgendwie nicht so recht vor Tatendrang. Sind wir mal besonders mutig, so muss das schon deutlich hervorgehoben werden – Weiterlesen...

Altes Guetsli

Manchmal ist Zeitunglesen ärgerlich. Etwa wenn sich dabei Vorbilder auflösen wie ein Guetsli im Milchkaffee.

Als Teenager las ich selten Zeitung. Dafür viele Bücher. Ich war für den Tierschutz, für den Umweltschutz, gegen AKW, Autos und Krieg. Mit Sechzehn machten ein paar Freunde und ich eine Demo gegen eine Flugschau am Militärflugplatz (Transpi: «öis gfallts nöd»; wir sieben als Totenschädel geschminkt). Im gleichen Jahr wurde ich Feministin. Mit siebzehn gabs an meiner Kanti eine Weiterlesen...

My Generation

Kürzlich las ich in der Zeitung – wird wohl wieder so ein Gratisblatt gewesen sein («Warum liest du den Müll überhaupt?», werden Sie jetzt einmal mehr fragen.) – item, da las ich: Nach der Generation X (sprich: ex) komme jetzt die Generation Y (sprich: uai). Was ich aber nicht mehr weiss: Ob das so ist, weil diese Generation immer «Why?» sagt – ein Volk von emsigen Hinterfragerinnen und Wissbegierigen also; oder weil sie vor dem Z die Vorletzte ist, die auf dem zugrunde gerichteten Weiterlesen...

Hedomist

Der linke Hedonist ist ständig am Ausmisten. Hart im Raume stossen sich die vielen Sachen, die das Single-Dasein so hip machen. Eine vollgestopfte Wohnung ist aber nicht in, das ästhetische Empfinden leidet. Viel inner ist eine leere Bleibe, die aussieht, als komme der Bewohner mit ganz wenigen Dingen aus. Im Grunde seines Herzens ist der linke Hedonist nämlich ein Rebell oder zumindest ein lonesome Cowboy. Sein Feind ist das Spiessbürgertum. Nase rümpfend schaut er auf die Kleingeister herab, Weiterlesen...

Arme Väter?

Gerne nehme ich die Einladung meiner streitbaren Leserschaft an, das Thema der erzwungenen gemeinsamen Sorge weiter zu diskutieren. (Da ich selber die Betreuung und die Erwerbsarbeit FREIWILLIG mit meinem Ex teile, kann ich neben meinen theoretischen Überlegungen auch einen ganz realen Praxisbezug beisteuern.)

Zuständig für die Machtverhältnisse in unserem Patriarchat sind die Patres = Väter. Im Engagement für Väter, die sich wirklich tätig um ihre Kinder kümmern, sind die mächtigen Väter Weiterlesen...

Alles Lüge?

Liebe erboste Väter!

Ist es Absicht oder Dummheit, dass ihr mir alle unterstellt, ich sei gegen die gemeinsame elterliche Sorge? Wie könnte ich! Schliesslich bin ich weit und breit die einzige Frau, die sich trotz zerrütteter Beziehung das Kind mit dem Ex teilt. Im Gegensatz zu euch allen weiss ich also, wovon ich rede! Und deshalb bin ich (bitte jetzt ganz gut aufpassen) dagegen, dass der Mann nach einer ZERRÜTTETEN Ehe seine Frau GEGEN IHREN WILLEN zu weiteren 20 Jahren erbittertem Seilziehen Weiterlesen...

Weltfrauschaft

Woran merkt eine Frau, dass sie langsam alt wird? Nein, falsch geraten: nicht an den Falten und auch nicht an den grauen Haaren. Zwei ganz andere Phänomene weisen unsereiner den Weg ins Greisinnen-Dasein. Erstens: Wir verstehen die Welt nicht mehr! Wo, bitte, gehts hier zum Ausgang? Zweitens: Das andere Geschlecht erscheint uns immer infantiler.

Früher wars doch irgendwie so: Die Männer hatten das grössere Hirn, mehr Muckis und den längeren Schwanz. So markierten sie die unzimperlichen Besserwisser, Weiterlesen...

Frauenversteher

«Schreiben, was ist.» Was für ein Motto! Ein Mann, drei Worte. Ein preisgekrönter Mann, drei hehre Worte. Sein Wochenblatt (das Possessivum ist intendiert) war eben schon immer «ein Ort der unabhängigen, der unbequemen Reflexion» und «fühlt sich dem publizistischen Realismus verpflichtet». «Vor allen andern lebte das Blatt von seinen Autorinnen und Autoren» – wir merken uns diese Reihenfolge – und «entdeckte die Frau als Zielgruppe». Und logo würden auch wir daraus ableiten: Weiterlesen...