Büsichappe-Wulle

Nicht wenige Frauen haben eine Wolle auf den US-Präsidenten Trump, der sich als Mösengrapscher outete, und auch noch gynäkologische Untersuche aus der Gesundheitsversorgung kippen will. Eine Feministin hatte dazu die Assoziation, ein pinkes Maskottchen zu stricken: von Trumps Zitat «Grab’em by the pussy» («an die Muschi grapschen») über «Pussycat» («Miezekatze, Mädchen») zum «Pussyhat» («Miezenkappe, Muschihut, Weibermütze»). Vielen erzürnten Amerikanerinnen leuchtete das Weiterlesen...

Un-doing the Un-doing

Angesichts der regredierenden Gleichberechtigung stösst eine Feministin unweigerlich auf die beziehungshaften Rollen der Mutter und Hausfrau. Hier vollzieht die Genderdebatte geradezu eine Umkehrung der feministischen Forderung nach der Gleichwertigkeit weiblicher Lebensentwürfe: Nicht die Gesellschaft soll in politischen Prozessen die Lebensnotwendigkeit weiblichen Tuns anerkennen und die arbeitsintensive Gewährleistung menschlicher Bezogenheit gerecht entgelten – sondern die Frauen sollen Weiterlesen...

Anstelle eines Muttertags

«Mutter. Ich trage Dich wie eine Wunde auf meiner Stirn, die sich nicht schliesst. Sie schmerzt nicht immer. Und es fliesst das Herz sich nicht draus tot. Nur manchmal, plötzlich, bin ich blind und spüre Blut im Munde.» (Gottfried Benn). Das Muttersein ist eine schwärende Wunde der Gesellschaft und der wunde Punkt im Feminismus schlechthin. Alle Frauen entstammen einer Frau, deren lebensspendende und -erhaltende Tätigkeit von der Gesellschaft nur Geringschätzung erfährt. Vor allem die Weiterlesen...

Alles in Butter, Mutter?

Woran krankt eigentlich der Feminismus? Oberflächlich gesehen sind sich die Frauen offenbar nicht einig, ob die Gleichberechtigung erreicht ist oder nicht; gräbt man tiefer, steht sogar in Frage, ob es Frauen überhaupt noch gibt. Eigenschaften, die zur Emanzipation besonders quer stehen, sind scheinbar die Mütterlichkeit und allgemein die Abhängigkeit in familiären Beziehungen. Aber auch heute noch ist die menschliche Zuwendung, das Beziehungshafte an sich, kulturell bei der Frau und Mutter Weiterlesen...

Weich

Jedes fünfte Mädchen wird schon als Teenager Opfer von sexueller Gewalt. Dies besagt die Studie eines Forschungsteams um den Kriminologen Denis Ribeaud (TA Online, 5.5.15). Der Befund ist zum einen erschreckend: Dass so vielen Frauen die Entdeckung ihrer Sexualität auf diese Weise verdorben wird. Andererseits ist es auch ein Fortschritt, dass die Übergriffe überhaupt als Gewalt anerkannt werden. Es ist noch nicht lange her, da sogar Vergewaltigung als Kavaliersdelikt, als uneingestandener Weiterlesen...

Weichgespülte Masche

Nach dem medialen Overkill zum Thema «Pickup-Artists» doppelte die WOZ nach. Ich freute mich auf eine fundierte Recherche und die linke Analyse dieses sexistischen Phänomens. Stattdessen las ich einen lauen «Erfahrungsbericht». Corinne Riedener schrieb unter anderem: «Mit Sex hatte das wenig zu tun, eher mit einer Art neckischer Feldstudie. Will heissen: Nebst anregenden Gesprächen und ein paar unerwarteten Einsichten hatten wir auch selber ordentlich Spass am Mitspielen.» Kaum erstaunlich, Weiterlesen...

Liebe Nicole Althaus!

Bevor ich mich Ihren Fragen widme, will ich Ihnen einmal meinen Dank aussprechen: Es ist schön, jede Woche in der «NZZ am Sonntag» Ihre geschätzte Kolumne «51 Prozent» zu lesen, mit der Sie mit feministischen Gedanken ein wenig lila Grün ins gesetzte Grau dieser Qualitätszeitung bringen.

Zu Ihren Fragen komme ich gleich, nur muss ich noch anmerken, dass Sie am 9. November implizit Ihr Licht unter den Scheffel stellten, als Sie erklärten, dass «der Feminismus so chic und politisch korrekt Weiterlesen...

*lichkeiten

Den Gegenstand des heutigen Texts verstehe ich leider auch nicht – obwohl ich es (vielleicht) selber bin – oder habe? Item: Als ich studierte, war gerade der Poststrukturalismus in; wir lasen Judith Butlers «Gender Trouble». Der Inhalt war grob gesagt (und frei nach der Zusammenfassung auf Wikipedia): Nicht nur Gender, das soziale Geschlecht, stehe mit dem biologischen Geschlecht nicht ursächlich in Verbindung. Sondern auch das «Körpergeschlecht» («sex») sei diskursiv erzeugt. Die Weiterlesen...

Chicks on Wheels

Statistik war nie mein Lieblingsfach, darum breche ich mir die Dinge gerne tubelisicher herunter. Also etwa so: Angenommen, Tausend Frauen verbrennen 2011 300 Grillhühner. Tausend Männer verderben im selben Jahr 200 Gummiadler. 2012 brennen die Frauen nur noch 225 Güggeli an (eine Verbesserung um 25 Prozent!), die Männer noch 170 (eine Verbesserung um nur 15 Prozent). Wer hatte insgesamt weniger Grillunfälle? Richtig: Die Männer – trotz schlechterer Verbesserung! Nun sei es aber so, dass Weiterlesen...

«Küss die Hand …

… schöne Frau» hat ausgedient. Heute heisst es: «Zieh den Bauch ein, fette Sau». Jedenfalls da, wo Mann extrem drauskommt mit weiblicher Schönheit, etwa beim «Blick am Abend» und bei der Missen-Organisation – die beide reichlich ungalant mit der Lupe zu suchende Fettpölsterchen an der gegenwärtigen Miss Schweiz an den Pranger stellen. Obwohl sie genau mit diesem Bauch und diesen Schenkeln ja die Schönste war… Ziemlich irrational wäre das – entspräche es nicht der sexistischen Weiterlesen...