Liebe Michèle Roten!

An Ihnen ist zurzeit kein Vorbeikommen: Sie bevölkern die Medien vom «Blick am Abend» über die «WOZ» bis zur «NZZ am Sonntag». Das Ereignis: Nach Ihrem Buch übers Frausein nun ein Buch übers Muttersein; nach einem Preis für Emanzipation nun Ihr Bekenntnis zum Feminismus. Als gestandene Emanze zögere ich: Soll ich Jubeln über Ihre Wandlung von der Saula zur Paula? Freu ich mich blöd über jedes Neumitglied in unserem darbenden Verein? Oder setze ich mich dem Vorwurf der Stutenbissigkeit Weiterlesen...

It’s the media, stupid!

Herr Ernst steht schwitzend am Herd. Dampf beschlägt seine Brille. «Scheiss-Brille», mault er und fischt blind im brodelnden Essigsud herum. «Leg sie doch ab», so mein gut gemeinter Rat vom Küchentisch aus, wo ich den Berg Zeitungen abtrage, der sich in den letzten Wochen aufgetürmt hat. «Geht nicht, dann seh ich erst recht nichts mehr!» Auch wieder wahr…

Ich würde ja gerne helfen, schliesslich kocht er streng genommen für mich – oder besser gesagt, für Sie – liebe Frau K. und Weiterlesen...

Tata-Bubu

Im Jemen beantragt zum ersten Mal ein Mädchen die Scheidung, weil es in der erzwungenen Ehe geschlagen und ausgebeutet wurde. Ehe ist zwar erst ab 15 Jahren erlaubt, aber niemand straft jene, die über 50% der erst 7- bis 9-Jährigen zur Heirat mit erwachsenen Männern zwingen. Und niemand aus der Familie hilft einem vergewaltigten Ehe-Mädchen. Ein nahezu wasserdichtes Tabu schützt die Täter und die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern. Das Kind Nojoud Muhammed Nasser bricht in einem Weiterlesen...