Feministen / mÄrsche

Dürfen Männer Feministen sein? Diese Frage stellte die vorgestrige «20 Minuten»; es ging darum, ob Männer in einen Women’s March gehören. Der grüne Nationalrat Jonas Fricker wurde da zitiert: Feministinnen, die Gleichstellung forderten, ohne die Männer einzubeziehen, seien stehen geblieben; Frauenrechte seien Menschenrechte und daher auch ein Anliegen der Männer. Nun: Von mir aus dürfen Männer sehr wohl Feministen sein! Aber sie können keinesfalls Feministinnen sein.

Männer sollen Weiterlesen...

Büsichappe-Wulle

Nicht wenige Frauen haben eine Wolle auf den US-Präsidenten Trump, der sich als Mösengrapscher outete, und auch noch gynäkologische Untersuche aus der Gesundheitsversorgung kippen will. Eine Feministin hatte dazu die Assoziation, ein pinkes Maskottchen zu stricken: von Trumps Zitat «Grab’em by the pussy» («an die Muschi grapschen») über «Pussycat» («Miezekatze, Mädchen») zum «Pussyhat» («Miezenkappe, Muschihut, Weibermütze»). Vielen erzürnten Amerikanerinnen leuchtete das Weiterlesen...

Anstelle eines Muttertags

«Mutter. Ich trage Dich wie eine Wunde auf meiner Stirn, die sich nicht schliesst. Sie schmerzt nicht immer. Und es fliesst das Herz sich nicht draus tot. Nur manchmal, plötzlich, bin ich blind und spüre Blut im Munde.» (Gottfried Benn). Das Muttersein ist eine schwärende Wunde der Gesellschaft und der wunde Punkt im Feminismus schlechthin. Alle Frauen entstammen einer Frau, deren lebensspendende und -erhaltende Tätigkeit von der Gesellschaft nur Geringschätzung erfährt. Vor allem die Weiterlesen...

Alles in Butter, Mutter?

Woran krankt eigentlich der Feminismus? Oberflächlich gesehen sind sich die Frauen offenbar nicht einig, ob die Gleichberechtigung erreicht ist oder nicht; gräbt man tiefer, steht sogar in Frage, ob es Frauen überhaupt noch gibt. Eigenschaften, die zur Emanzipation besonders quer stehen, sind scheinbar die Mütterlichkeit und allgemein die Abhängigkeit in familiären Beziehungen. Aber auch heute noch ist die menschliche Zuwendung, das Beziehungshafte an sich, kulturell bei der Frau und Mutter Weiterlesen...

Oh je, Frau W.

Eigentlich wollte ich diesmal etwas zum Thema «Dumm ist Trump(f)» schreiben, also über die ebenso ärgerliche wie unglaubliche (männliche) Führungsqualifikation der zur Schau gestellten Dummheit. Davon nun ein ander Mal, denn dann sind Sie, Bettina Weber, dazwischen gekommen mit Ihrem Artikel zum Tag der Frau in der «Sonntagszeitung»: «Noch dümmerer ist noch Trümpferer», sozusagen. Mit voraussehbarer Regelmässigkeit wird ja in Mainstream-Redaktionen jene Frau, die sich dazu hergibt, Weiterlesen...

Lieber Coop!

«Die Frauen haben sich emanzipiert – wo bleiben die Männer?» schreibst du in deiner Postille. Konsum-Feminismus? Fröi! Aber, oh je, deine Unterzeile: «Vom Patriarchen zum Sitzpinkler», gleich mach ich mir vor Lachen in die Hose…

Weiter geht’s mit Herrn Theunert, vom Gleichstellungs- zum Männerbeauftragten* mutiert: «Gerade weil wir Männer wissen, dass unsere vermeintlichen Privilegien – Leistung immer und überall – sich gar nicht so schaurig privilegiert anfühlen, ist die Weiterlesen...

Liebe Nicole Althaus!

Bevor ich mich Ihren Fragen widme, will ich Ihnen einmal meinen Dank aussprechen: Es ist schön, jede Woche in der «NZZ am Sonntag» Ihre geschätzte Kolumne «51 Prozent» zu lesen, mit der Sie mit feministischen Gedanken ein wenig lila Grün ins gesetzte Grau dieser Qualitätszeitung bringen.

Zu Ihren Fragen komme ich gleich, nur muss ich noch anmerken, dass Sie am 9. November implizit Ihr Licht unter den Scheffel stellten, als Sie erklärten, dass «der Feminismus so chic und politisch korrekt Weiterlesen...

*lichkeiten

Den Gegenstand des heutigen Texts verstehe ich leider auch nicht – obwohl ich es (vielleicht) selber bin – oder habe? Item: Als ich studierte, war gerade der Poststrukturalismus in; wir lasen Judith Butlers «Gender Trouble». Der Inhalt war grob gesagt (und frei nach der Zusammenfassung auf Wikipedia): Nicht nur Gender, das soziale Geschlecht, stehe mit dem biologischen Geschlecht nicht ursächlich in Verbindung. Sondern auch das «Körpergeschlecht» («sex») sei diskursiv erzeugt. Die Weiterlesen...

Liebe Michèle Roten!

An Ihnen ist zurzeit kein Vorbeikommen: Sie bevölkern die Medien vom «Blick am Abend» über die «WOZ» bis zur «NZZ am Sonntag». Das Ereignis: Nach Ihrem Buch übers Frausein nun ein Buch übers Muttersein; nach einem Preis für Emanzipation nun Ihr Bekenntnis zum Feminismus. Als gestandene Emanze zögere ich: Soll ich Jubeln über Ihre Wandlung von der Saula zur Paula? Freu ich mich blöd über jedes Neumitglied in unserem darbenden Verein? Oder setze ich mich dem Vorwurf der Stutenbissigkeit Weiterlesen...

Nur für Opfer

Mit einer bahnbrechenden Neuigkeit konnte letzthin eine Boulevardzeitung Wind machen. Frau Pomper diagnostizierte: «Männer nervt das Feministinnen-Geklöne. Zwei Drittel der deutschen Männer finden, es reiche mit der Emanzipation der Frauen. Auch Schweizer Männer haben die Nase voll von der traditionellen Gleichstellungspolitik.» Schonungslos stellt sie Tags darauf die Hänschenfrage: «Sind Frauenrechtlerinnen schuld am Gleichberechtigungsüberdruss?»

(Ab hier, geschätzte Leser, schauen Weiterlesen...