Liberal? Extrem!

Als ich am Montag im Zug westwärts fuhr, fiel mir eine regionale Ausgabe von «20 minuten» in die Hände. Darin findet sich ein Interview mit der zukünftigen Baselbieter FDP-Erziehungsdirektorin Monica Gschwind. Quasi modellhaft lässt sich daran bürgerliches Denken analysieren.

Auf die (tendenziösen) Fragen betreffs Bildungsausgaben und Sparvorhaben antwortet Gschwind mit denkwürdigen O-Tönen aus dem Satzlexikon für neoliberale Sonntagspredigten: «Viele Jugendliche finden es gemütlicher Weiterlesen...

Von Insulanern

Letzthin lauschte ich im Restaurant der Konversation zweier Schweizer. Es ging um Zypern. Der eine: «Ja, jetzt müssen sie halt den Gürtel enger schnallen.» Der andere: «Schon hart. Aber die haben einfach über ihre Verhältnisse gelebt.» Ich musste mich gar nicht umdrehen, um die Feistheit des Geldsacks zu bemessen, aus dem diese Stimme sprach. Ohne Worte verriet sie seine Verhältnisse: Offroader. Häuschen. Smartphone. Golfclub.

Ich bezahlte und trat vor die Tür. Da gondelte Weiterlesen...

Moonlighting

Als Kind und Jugendliche verbrachte ich meine Ferien oft in Italien, meist bei Verwandten und Bekannten. Das Leben in meiner zweiten Heimat unterschied sich auf eigentümliche Weise von jenem in der Schweiz, womit ich aber nicht das vielbemühte «Dolcefarniente» meine, das man in südeuropäischen Länder so gerne vorzufinden meint. Menschen, die ihren Tag verbummeln, habe ich kaum angetroffen. Vielleicht kommt das Vorurteil daher, dass es in Italien über Mittag so heiss werden kann, dass man Weiterlesen...