Mitten im hitzigen Hickhack, dem schwindelerregenden Strudel und der politischen Polemik um die richtige Umsetzung der grundfalschen «Masseneinwanderungs»-Initiative steht ein Fels in der Brandung: Es sind die Frauen! Und vielleicht noch die Alten (Frauen). Wir können es für alle richten. Unsere «ungenutzte» Fachkraft kann den Mangel beheben, unsere «brach liegende» Arbeitskraft kann die Lücke füllen, die inskünftig fern bleibende AusländerInnen hinterlassen. Wenn wir nur wollen. Wenn
Kategorie: Gleichstellung
Ach, Berlin …
Vor zehn Tagen war ich zum ersten Mal in Berlin. Leider kann ich Sie nicht mit dem neusten Muss-man-gesehen-Haben versorgen, denn ich habe mich nur flüchtig umgeschaut. «Wie das?», werden Sie sich wundern, «Ist Frau Müller etwa nicht reisegewandt, neugierig und weltoffen?». Diese Frage möchte ich überspringen. Wahrscheinlich ginge es auch nicht als Geheimtipp durch, wenn ich erwähnte, dass ein Duvet, mit dem ich das Volumen eines übergrossen Koffers ausfülle, einem Weichei auf Reisen
Lasst die Väter ran!
Muss eine Feministin ewig nölen? Laure Wyss schrieb bereits 1978 über Emanzipation: «Es ist aber eine Männerwelt, in der wir uns bewegen, von Männern bestimmt, … nach ihrem Gesetz, ihrem Dafürhalten, ihrem Wohlwollen … eingerichtet. … Wer den Feminismus nicht als Hauptberuf wählte, … wer sich … anpasste, … sieht nach einiger Zeit, dass er [!] sich in einer Welt befindet, in der ein Frauenleben sich nicht verwirklichen lässt. Vorläufig muss Störung sein.» Aufschlussreich
Familieninitiative
Hinsichtlich weiblicher Familienarbeit sind wir gegenwärtig mit der SVP-«Familieninitiative» konfrontiert, die natürlich blanker Unsinn und ganz klar abzulehnen ist. Dies untermauern Argumente, die von links bis deutlich bürgerlich akzeptiert sind: Dass gar keine realen Auslagen abgezogen würden, dass höhere gegenüber niedrigen Einkommen begünstigt würden, dass Steuerausfälle drohten, die zu Sparmassnahmen führen würden, von denen wiederum Frauen zuerst betroffen wären, etwa in den
Nur für Opfer
Mit einer bahnbrechenden Neuigkeit konnte letzthin eine Boulevardzeitung Wind machen. Frau Pomper diagnostizierte: «Männer nervt das Feministinnen-Geklöne. Zwei Drittel der deutschen Männer finden, es reiche mit der Emanzipation der Frauen. Auch Schweizer Männer haben die Nase voll von der traditionellen Gleichstellungspolitik.» Schonungslos stellt sie Tags darauf die Hänschenfrage: «Sind Frauenrechtlerinnen schuld am Gleichberechtigungsüberdruss?»
(Ab hier, geschätzte Leser, schauen
It’s the media, stupid!
Herr Ernst steht schwitzend am Herd. Dampf beschlägt seine Brille. «Scheiss-Brille», mault er und fischt blind im brodelnden Essigsud herum. «Leg sie doch ab», so mein gut gemeinter Rat vom Küchentisch aus, wo ich den Berg Zeitungen abtrage, der sich in den letzten Wochen aufgetürmt hat. «Geht nicht, dann seh ich erst recht nichts mehr!» Auch wieder wahr…
Ich würde ja gerne helfen, schliesslich kocht er streng genommen für mich – oder besser gesagt, für Sie – liebe Frau K. und
Glück nach Plan
«Kann ein Paar heutzutage Karriere machen und dennoch eine Familie gründen?», las ich vor einer Weile in unser aller Abend-Schundzeitung. Die Antwort lautete: «Nein, wer rechtzeitig plant und eine Strategie festlegt, partnerschaftlich handelt und klare Prioritäten setzt, kann beides leben.» (Darauf folgte Schleichwerbung für eine Art bezahlte Familienplanungs-Dienstleistung.) Dieser Freudsche Versprecher und die Schizophrenie, die er der Aussage verleiht, sind wohl vom Wahrsten, was ich
Alles Müller, oder was?
Wie ernst es einer Gesellschaft mit der Gleichberechtigung ist, lässt sich vielleicht auch an ihrem Umgang mit den Namen ablesen.
In den neunziger Jahren heiratete ich. Naiv ging ich davon aus, das Zivilstandsamt würde mich schon umfassend informieren. Ich glaubte nämlich, es sei möglich, als verheiratete Frau ohne weiteres den eigenen Namen zu behalten (und ihn, da ich ihn ja behalten hatte, auch meinen Kindern weiterzugeben). Die Beamtin liess mir und meinem Mann je unsere Namen, mit erlaubter
Haushaltschaden
Ihre Kolumnistin sitzt mit gebrochenem Handgelenk und Gips drumherum vor der Tastatur und erfindet neue kreative Versionen des Zehnfinger-Systems: Mit schwebendem Arm, mit Kissen drunter, mit schräggestelltem Computer… Aber ich will nicht klagen: Immerhin bin ich in bester Gesellschaft, nämlich unter Frauen. Deren Normalfall besteht ja darin, dass mehr als die Hälfte ihrer Lebensarbeit nicht bezahlt und daher auch nicht versichert ist – Selbsthilfe ist das Motto.
Schlimm
AHV-Klau
Unser SP-Sozialminister Alain Berset! Will die AHV und die 2. Säule reformieren … Wie kann er politische Blockaden überwinden und die Chancen für eine Reform erhöhen? Wir erinnern uns: Bisherige Vorstösse zur Abwendung eines Schuldendebakels bei der Altersvorsorge wurden vom Volk bachab geschickt – da sie alle eine Senkung der Renten für die breite Bevölkerung bedeutet hätten. Eine schrittweise Erhöhung des Frauen-Rentenalters auf 64 wurde jedoch 1997 gutgeheissen. «Warum nicht den